Der Telekom-Chef Timotheus Höttges rechnet beim 5G-Ausbau europaweit mit Kosten von 300 bis 500 Milliarden Euro, sagte er am Rosenmontag auf dem Mobile World Congress 2017 im spanischen Barcelona. In Deutschland will die Deutsche Telekom AG das erste Unternehmen mit einem bundesweiten 5G-Netz werden. Nach Angaben der Innovationschefin Claudia Nemat werde 5G zu einer nachhaltigen Veränderung in der Gesellschaft führen, es werden Dinge möglich, die heute unvorstellbar seien. Auf der Mobilfunkmesse zeigte der Bonner Anbieter einen Industrieroboter, der eine Reaktionszeit von stets acht Millisekunden aufweist.
Die Politik forderte Höttges zur Schaffung eines harmonischen Spektrums auf. Die Frequenzen sollen von den Regierungen ohne hohe Gebühren bereitgestellt werden, weil sich die Telekommunikationsbranche keine erneuten Milliardenausgaben für Frequenz-Ersteigerungen leisten könne. Die fünfte Mobilfunkgeneration sei Höttges zufolge ohne ein gut ausgebautes Glasfasernetz nicht vorstellbar. Die Vorgänger 3G und 4G würden neben 5G eine Weile weiter existieren.
Die Telekom plant die Fertigstellung der ersten 5G-Netze ca. 2020 und Deutschland sei eines der ersten Länder, in denen 5G zur Verfügung stehen werde. In drei Jahren sollen die ersten kommerziellen 5G-Netze verfügbar sein und eine Bandbreite von 10 bzw. 20 Gigabit pro Sekunde im Downstream bieten. Die Vorteile des LTE-Nachfolgers resultieren in einer geringen Latenzzeit, niedrigen Stromverbrauch, hohen Reichweite und Bandbreite. Der Mobilfunkstandard 5G soll den Vorgaben der ITU zufolge auch in Schnellzügen mit 500 km/h Höchstgeschwindigkeit und bis zu 1000 Stundenkilometer schnellen Flugzeugen funktionieren.
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