Die EU-Mitgliedsländer, das Europaparlament und die EU-Kommission haben gestern eine Vereinbarung getroffen, den Frequenzbereich bei 700 Megahertz bis zum Jahr 2020 freizugeben mit dem Ziel den neuen Mobilfunkstandard 5G schneller in Europa zu realisieren. Der Vorschlag garantiere den europäischen Institutionen einen fairen und effizienten Einsatz von Frequenzspektren, um den Anforderungen von Mobilfunk- und Rundfunkdiensten gerecht zu werden, erklärte die Berichterstatterin Patrizia Toia. Die Betreiber werden damit die Möglichkeit erhalten, 5G schnell und zeitnah einzusetzen.
Die Frist von 2020 kann von den EU-Mitgliedsstaaten allerdings für zwei Jahre mit der Nennung eines Grundes verlängert werden. Alle TV-Übertragungsdienste, die aktuell Hauptnutzer des 700 MHz Frequenzbereichs seien, sollen andere Frequenzen nutzen, doch sollen sie bis mindestens 2030 weiterhin Priorität erhalten.
In vier Jahren sollen die ersten kommerziellen 5G-Netze starten. Der Mobilfunkstandard 5G wird eine Bandbreite von bis zu 20 Gigabit pro Sekunde bieten, eine geringe Latenzzeit, niedrigen Stromverbrauch und hohe Reichweite haben. Die ersten 5G-Endgeräte werden bereits im kommenden Jahr erwartet. Die Deutsche Telekom AG und Vodafone arbeiten bei der 5G-Entwicklung mit Universitäten zusammen.
Von 5G wird vor allem das Internet der Dinge, Augmented Reality, autonome Fahrzeuge, 3D-Druck und die virtuelle Realität profitieren. Die Mobilfunkfirmen werden ab dem Jahr 2020 ihre 5G-Tarife anbieten. Wie bei LTE werden die 5G-Tarife teuer sein, doch mit der Verstärkung des Wettbewerbs preiswerter werden.
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