In einem vor ein paar Tagen veröffentlichten gemeinsamen Brief drohen Telekommunikationskonzerne damit nur dann mit dem 5G-Ausbau in der EU beginnen wollen, wenn die Netzneutralität abgeschwächt wird. Bei einer Aufweichung der Netzneutralität wollen die Konzerne bereits 2018 den LTE-Nachfolger für ausgewählte Dienste freigeben und zwei Jahre später in jedem EU-Land zur Verfügung stehen. Das Manifest an dem sich auch die Deutsche Telekom AG beteiligt hat, beschreibt signifikante Unsicherheiten welche durch die aktuellen Regelungen in der Netzneutralität erzeugt würden.
Der amtierende EU-Digitalkommissar Guenther Oettinger benannte das Manifest der Telekommunikationskonzerne als einen „wertvollen Input“, während US-Medien den Brief als eine Erpressung sehen. Die Konzerne würden 5G als Erpressung nutzen, um ihre Forderung nach einer Lockerung der Netzneutralität Nachdruck zu verleihen. Von Fachleuten werden die Regeln der Netzneutralität als nicht optimal beschrieben, so seien Schlupflöcher vorhanden. Nach Ansicht von Aktivisten sollten alle Daten gleich behandelt werden, unabhängig davon, um welche Dienste es sich handelt.
Der 5.Mobilfunkstandard 5G befindet sich in der Entwicklung und soll 2020 kommerziell verfügbar sein. Vor allem die Industrie 4.0, autonome Systeme, Streamingdienste und das Internet der Dinge werden von 5G profitieren. Bei 5G werden eine hohe Bandbreite, geringe Latenzzeiten und ein niedriger Stromverbrauch geboten. Die Bandbreite wird sich auf 10 bis 20 Gigabit pro Sekunde belaufen, obwohl in Tests unter Laborbedingungen bereits schon Datenraten von 70 Gigabit pro Sekunde erreicht wurden.
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