Der chinesische Hersteller Huawei strebt für seine Nutzer im gesamten Netz eine Bandbreite von 100 Megabit pro Sekunde an, berichtete Golem.de am Mittwoch. Realisiert werden soll dies mit Network Slicing und spielt eine Schlüsselrolle bei 5G. Beim Network Slicing wird eine Anzahl logischer Netzwerke auf einer gemeinsamen real existierenden Infrastruktur aufgebaut.
Per Software-Defined Networking (SDN) und Network Functions Virtualization (NFV) soll eine Flexibilität vom Zentrum bis zum mobilen Internetzugang gewährleistet werden. Im Endergebnis handelt es sich um eine Infrastruktur, die von vielen Netzen genutzt werden kann und das Zusammenspiel der Anbieter wie zum Beispiel der Deutschen Telekom mit ihren Partnern einfacher funktioniert.
Auf dem Mobile World Congress 2017 (MWC) in Barcelona präsentierte der Hersteller den ersten Network-Slicing-Router und einen 20 Gigabit Microwave-Link vor. Bei 5G kooperiert Huawei mit den Unternehmen Vodafone, China Mobile, NTT Docomo, Telefonica und Autoherstellern.
Der Mobilfunkstandard 5G wird im Jahr 2020 kommerziell verfügbar sein und eine Bandbreite von 10 bzw. 20 Gigabit pro Sekunde bieten. Die Vorteile sind eine geringe Latenzzeit, niedriger Stromverbrauch und hohe Reichweite. Zur Zeit befindet sich der LTE-Nachfolger in einer Testphase und Deutschland strebt eine Vorreiterrolle bei 5G an, doch für diese Position ist ein flächendeckendes Glasfasernetz als Basis erforderlich.
Im weltweiten Vergleich hinkt Deutschland bei der Glasfaserversorgung anderen Ländern hinterher und muss hier schleunigst innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahre aufholen, um bei 5G nicht ins Hintertreffen zu geraten.