Der amtierende EU-Digitalkommissar Günther Oettinger möchte bis zum Jahresende 2016 einen Handlungsplan für 5G vorlegen. Der Plan soll Fehler vermeiden, wie sie bei der Einführung der vierten Mobilfunkgeneration LTE gemacht wurden. Auf einer Veranstaltung des Mobile World Congress 2016 in Barcelona berichtete Oettinger, dass man bei 3G und 4G in Europa sehr weit vorne war, doch bei der Umsetzung spät dran war. Dieser Fehler soll bei 5G unbedingt vermieden werden. Nach Einschätzung von Oettinger wird 5G das Internet der Dinge fördern und unterstützend auf die Digitalisierung wirken.
Der zentrale Punkt des Aktionsplans sei es die 5G-Forschung mit einer Investment-Strategie zu verknüpfen. Die führenden Unternehmen Europas sollen in den Plan einbezogen werden. Das Ziel sei es 5G für den Massenmarkt zu transfomieren, weil der Mobilfunkstandard nicht einfach nur LTE ersetzen soll. Die Energie, Medien, Gesundheitssektor, Produktion, Autoindustrie und die öffentliche Hand sollen aus 5G ebenso ihren Nutzen ziehen wie die Telekommunikationsbranche. Wie Oettinger berichtet, soll der Handlungsplan aus maximal sechs Bereichen bestehen.
Die Industrie sieht sich für 5G gerüstet und sei im Plan, wie unter anderem Ericsson-CTO Ulf Ewaldsson berichtet, dessen Unternehmen im Bereich der fünften Mobilfunkgeneration mit 20 Partnern aus Bereichen wie der Robotik, Bergbau und Gesundheit zusammenarbeitet. Er verwies darauf, dass es sich bei 5G um eine Technologie handelt, die alle Bedürfnisse abdecken könne. Die 5G-Technik biete eine hohe Bandbreite, kurze Latenzzeiten, eine zuverlässige Verbindung und umfassende Kapazitäten. Die Telekommunikationskonzerne könnten Ewaldsson zufolge mit 5G neue Geschäftsmodelle entwickeln. Der Ericsson-Konkurrent Nokia sieht sich für 5G ebenfalls gewappnet und könne sich vorstellen welche Dinge mit dem LTE-Nachfolger möglich sind.
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